Laudatio des Kreisverbandsvorsitzenden Willi Griese bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Magda Reichardt am 8. Mai 2017 in der Stadthalle Niedernhall

22.05.17 –

„Liebe Magda, liebe Gäste, Magda Reichert hat in vielen Bereichen zum Wohl der Gesellschaft in viel Großes geleistet und dafür nun die verdiente Auszeichnung durch das Bundesverdienstkreuz bekommen. Liebe Magda - dazu möchte ich dir als erstes ganz herzlich gratulieren. Als Kreisvorsitzender der Grünen möchte ich hier nun über den politischen Teil Deines jahrelangen Engagements berichten: Als ich mit Dir über Deine politischen Aktivitäten in der Vergangenheit gesprochen habe, kam auch die Frage nach Deiner Motivation auf. Als Antrieb und Motivation für Dein Engagement hast Du mir ein kurzes, einprägsames Motto genannt. Dein Motto heißt : Farbe bekennen. Aus dem Rückblick auf das vielfältige Schweigen zum Unrecht in der Nazizeit, hast Du es als Verpflichtung angesehen - Farbe zu bekennen. Farbe bekennen, hieß und heißt für Dich: - bei Unrecht und Missstände, die man sieht, nicht wegzusehen und darüber zu schweigen sondern - als Person deutlich hinzustehen und sagen, dass etwas Unrecht ist und dann aber auch - daran mitzuarbeiten, Unrecht und Missstände zu beseitigen. Das hast Du mit Deinem politischen Engagement an vielen Stationen getan. Im internationalen Maßstab hast Du dies umgesetzt, als Du in den Jahren 1981 bis 1983 mit Deinem Mann und drei Kindern im Entwicklungsdienst in Nicaragua gearbeitet hast. Du hast auf das Unrecht der vom Westen unterstützten Militärdiktatur hingewiesen und nach der Revolution mit den Menschen am Wiederaufbau des Landes gearbeitet. In Deutschland hatten sich zu der Zeit die Grünen als Partei gegründet und waren 1983, als ihr zurückkamt, das erste Mal in den Bundestag eingezogen. In den Zielen dieser neuen Partei hast Du Dich wiedergefunden. Du bist aber nicht einfach nur Mitglied geworden und hast - wie man so schön sagt - dort Deine politische Heimat gefunden. Du hast diese politische Heimat gestaltet. Du hast die Grünen hier im Hohenlohekreis mit anderen Engagierten aufgebaut, und sie mit Deiner Arbeit geprägt. Zurück aus Nicaragua hast Du zunächst intensive Informationsarbeit zum Unrecht in Lateinamerika und zur Rolle der Frauen in Deutschland gemacht. Von 1985 bis 1989 hast Du dann im Kreisvorstand die Arbeit organisiert und gestaltet. Dann hast Du Dich der Verantwortung im Kreistag gestellt. 1989 wurdest Du das erste Mal gewählt. Du wurdest 3 Mal wieder gewählt und warst 20 Jahre im Kreistag aktiv. Dort war Dein Schwerpunkt bei den sozialen Themen. Dein Herzensanliegen war es, Verbesserungen für benachteiligte Menschen zu erreichen. Du hast auf deren Situation aufmerksam gemacht und an Lösungen mitgearbeitet. Auch mit anderen aktuell anstehenden Fragen hast Du Dich intensiv beschäftigt. Dabei war Dein Arbeitsstil immer ein ganz besonderer: Er war  sachlich  fundiert  gewissenhaft. Themen, die Du bearbeitet hast, bist Du immer von der Sache her angegangen. Du hast dich immer grundlegend und umfassend informiert. Dabei hast Du Dich nicht auf eine Informationsquelle beschränkt, sondern auch die Sichtweisen Andersdenkender zur Kenntnis genommen. Damit hast Du Dir in den Gremien Anerkennung und Respekt verschafft. Die Mitglieder wussten, dass das, was Du sagst, Hand und Fuß hat. Du wurdest gehört und Deine Vorschläge wurden ernst genommen. Mit dieser Arbeit hast Du auch wesentlich das Bild der Grünen im Hohenlohekreis geprägt. Du hast die Grundlage dafür gelegt, dass die Grünen im Hohenlohekreis früher als in vergleichbaren Regionen als ernsthafte politische Gesprächspartner wahrgenommen wurden. Von Deiner politischen Arbeit haben viele profitiert - die Menschen, für die Du Dich eingesetzt hast - aber auch wir, als Kreisverband der Hohenloher Grünen Ich möchte Dir für Deine lange und engagierte politische Arbeit unsere Anerkennung aussprechen und Dir danken. Danke.“

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